Ich habe viele Jahre auf die Verarbeitung der wunderschönen Seide gewartet, zuerst weil ich mich nicht entscheiden konnte was daraus werden sollte, dann bis der Schnitt gefunden war und dann…nach dem Anpassen des Schnitts (Stoffmodel inclusive) lag das halbfertige Oberteil fast 2 Jahre herum. Das heißt was bei mir, denn ich neige nicht zu „Nähleichen“.
Ihr denkt richtig, jetzt ist es fertig, das Hemdblusenkleid!
Zur Wahl des Modells: Ich wollte was alltagstaugliches machen, nicht so superfein, aber durch den Stoff allein schon edel genug. Zum Glück hatte ich genügend Stoff gekauft, ich konnte verschwenderisch planen.
Mein Model war McCall´sNr. 6696
Da kann man 3 verschiedene Brustweiten aussuchen, unglaublich variabel. Mehrere Modelle und ein Unterkleid sind auch dabei. Ich machte bei dem Schnitt meine üblichen Änderungen (Brustabnäher tiefer setzen, Laib verlängern) und passte die Falten an meine Stoffbreite an. (Hab vorne und hinten zwei mehr eingefügt, wär doch schade um den Stoff gewesen, und mehr Fülle bei dem dünnen Stoff ist auch besser)
Ein paar Inspirationen gabs für die Wahl des Schnitts und der Biesen


Auch da gabs Tests
Zuerst hab ich die Biesen gelegt (Röschen sollten nicht verstümmelt werden), genäht den Schnitt darauf und dann erst zugeschnitten, nur beim Brustabnäher ist die Falte vorher genau plaziert worden, dann erst genäht. Zur Seidenverarbeitung: 65er Maschinennadeln, aber ein „normales“ Nähgarn als Kone. Eher kleiner Stiche, 2,5.
Der Kragen , die Manschetten, die Passe, der Bund und die Knopfleise sind mit einer BW/Seide verstürzt und mit dünnen Vliseline verstärkt. Am Saum ist der Stoff als breites Schrägband mit schmaler Paspel angenäht und von innen mit der Hand gesäumt. ich wollte einen etwas schwereren Fall, denn die Seide ist EXTREM leicht.
