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Montag, 29. Dezember 2014

Gelbe Jacke "ROSA"






  Ein Angebot für diesen gelben Wollflausch wollte ich für kleines Jäckchen nutzen, aber es sollte alles Zubehör aus meinem Lager verwendet werden.
Dieser Schnitt aus der Burda Vintage gefiel mir auf Anhieb.







Die einfache Schnittführung ließ meiner Gestaltung mehr Spielraum.
Weil ich diesmal eine Thermoeinlage benutzen, und ich das Gelb mit Grau kombinieren wollte, drängte sich der Wollstoff eines alten Rocks auf.













 Dazu fiel mir wieder der Rest meines Fuchses ein, welcher schon zu einem  Fellkragen  erarbeitet war.










Zuerst hatte ich dafür nur den Halsausschnitt im Sinn doch weil mir entgangen war wie kurz die Ärmel ausgefallen waren , hatte ich ein Problem. Wie verlängern ohne gestückelt zu wirken?











 Vom Rock war ja genug Stoff übrig, an den nähte ich den Fellstreifen. einmal um die Kante gelegt und von der Rückseite hab ich das Fell mit der Hand angenäht, es ist sehr dünn und weich.



Ich musste das Fell mehrmals stückeln, es war nicht genügend lang.
Aufpassen muß man bei der Strichrichtung, aber das ist ja bekannt auch bei Stoffen mit Flor. Das Fell zu Fell wird quer zur Kante genäht, also umwickelt, Die Kürschner haben eigene Maschinen, welche diese Naht machen. Es geht aber mit der Hand auch ganz gut, sogar mit einer normalen Nähnadel. Die Ledernähnadeln schneiden das Fell und dann gibst Löcher. Hat mir mein Kürschner erklärt.





Ich hatte für den Rücken der Rest eines graubraunen Futters, für die Ärmeln den Rest des Futters von meinem Kostüm (sogar den musste ich stückeln) und nur für die Vorderteile hab ich einen "neuen " Seidensatin aus meinem Fundus verwendet.
















Das Thermofließ wurde mitgenäht , nicht aufgebügelt, es war recht dick, aber sehr leicht. Die doppelten Stofflagen mußten aber alle schön weggeschnitten werden, wie hier bei der Falte und bei allen Nähten.


Schulterpolster und Armkugelverstärkung halten die Ärmel schön in Form.



So, Futter rein , Druckknöpfe und fertig!






 Ich habs ausprobiert, es hatte heute -3°C, das ging mit einem warmen Pullover darunter!
Liebe Grüße vom winterlichem Wien!

Samstag, 13. Dezember 2014

Haute Couture Mantel

 Nun, hier ist er endlich, mein neuer Mantel!
Ich habe einen Stoff aus meinem Fundus gewählt, seit 25 Jahren liegt er da und wartete geduldig er hats geschafft. Eine wunderbar schwere Wolle, leicht meliert, ich hätte ihn damals für ein Kostüm konzipiert, jetzt ist er ein Mantel geworden.
Der Schnitt aus " La Mia Boutique" Jahr 1, Nr.1 2014 hat mir sofort gefallen.



Die Tailleneinsätze, der große Umlegekragen, eine Paspeltasche auf der Brust und Seitentaschen im vorderen Seitenteil, eine lange Rückenfalte und der abgesteppte Bindegürtel war genau die Mischung von sportlich und elegant die gut zu kombinieren, zeitlos und lässig ist.
Mein unverwüstlicher Wollstoff war absolut ideal dafür.
Leider besteht dieser Schnitt aus unzähligen Teilen, da wird das Anpassen etwas schwierig.



Zuerst werden die Taschen gearbeitet


 Auf viele Teile wird  weiches Baumwollvliesline (Hänsel) aufgebügelt


Nach dem Heften musste ich die Falllinien kontrollieren ( waagrechter Heftfaden in Brusthöhe) , der Rücken war viel zu lang!



 An der Schulternaht wird noch ein BW Schrägstreifen mitgenäht damit die Schulternaht schön stabil bleibt.


  Die Rundung am Vorderen Saum hat mich ganz schön Nerven gekostet, die Wolle läßt sich wunderbar modellieren aber am Saum wollte ich keine Beulen, ich hab ewig gebügelt, ja nicht über den Stoff streichen, nur schön aufsetzen, sonst wird eben modelliert.
Auch nicht vorher den Rand absteppen, erst wenn alles schön glatt ist.


Bei dem zweiteiligen Ärmeln ist hingegen das Modellieren Pflicht. Der Schnitt hat das Dehnen der vorderen Ärmelseitennnaht vorgesehen , er musste länger werden um passgenau zum hinteren Ärmelteil zu sein.


 Dieses Bild ist aus dem Buch :   Vintage Couture Tailoring 
 Es war mir eine große Hilfe











 Nachdem meine Schultern schräg fallen , speziell die rechte hab ich zu den gekauften Schulterpolstern noch für die rechte Schulter ein zusätzliches Teil aus Volumenfließ geschnitten und zusammengeheftet.
Die Polster sind am Vorderteil festgenäht, bevor die Ärmel eingesetzt werden.



























Auf das Rückenteil hab ich ein Wollfließ (schwarz) gelegt und mitgenäht, damit auch der Rücken ein bisschen wärmer und weicher wird.






Vor dem Ärmeleinsetzen wird der rückwärtige Armausschnitt mit leicht einhaltenden Kettenstichen eingezogen, damit das Armloch rund und glatt liegt. Leider ist bei dem Bild die Farbe etwas grün, aber der Kettstichfaden ist weiß, doch gut zu sehen.



 Die gesteckten Ärmel hab ich mit einem Heftfaden vorne und hinten markiert damit sie beim Heften genau an derselben Stelle bleiben.



 So , genäht und richtig gebügelt




 Ohne mein Heftkreuz gehts natürlich nicht.

  Ein  nettes Detail ist die versteckte Knopfleiste












und auch Taschen in der vorderen Seitennaht.

Fertig zum Füttern, ein Schrägstreifen aus Seidensatin wird mit der Hand an den Besatz angenäht



 Das Seidensatinfutter wird auch mit der Hand an den Schrägstreifen genäht, genauso wie die Schulternaht damach.



 Für die Rückenfalte habe ich  am oberen und unteren Ende 2 cm abgenäht und mit einem leichtem Bogen geendet, damit die Spannung  nicht an einem Punkt konzentriert wird.




























Zuerst hab ich den Futterärmel am Saum unsichtbar festgenäht, dann an der Nahtzugabe der Seitennaht entlang weiter genäht und schlussendlich wenn die Länge dann passt, am Oberärmel festgegeftet.
Die Nahtzugabe gesteckt und mit der Hand festgenäht.



 Das sieht man noch die Wellen am vorderen Übertritt wie am Saum, die ich noch wegbügeln musste.


 So, nur noch den Saum  natürlich auch mit der Hand genäht und die Knopfe annähen.
Knopflöcher hatte ich schon zuvor genäht, auch eines am inneren Kragen. Ah ,und den Gürtel darf ich nicht vergessen!!
 



















 Jetzt bin ich richtig froh, dass er fertig ist, denn das war ein langes Projekt!
Bis zum nächsten Mal
Bettina