Ein Angebot für diesen gelben Wollflausch wollte ich für kleines Jäckchen nutzen, aber es sollte alles Zubehör aus meinem Lager verwendet werden.
Dieser Schnitt aus der Burda Vintage gefiel mir auf Anhieb.
Die einfache Schnittführung ließ meiner Gestaltung mehr Spielraum.
Weil ich diesmal eine Thermoeinlage benutzen, und ich das Gelb mit Grau kombinieren wollte, drängte sich der Wollstoff eines alten Rocks auf.
Dazu fiel mir wieder der Rest meines Fuchses ein, welcher schon zu einem Fellkragen erarbeitet war.
Zuerst hatte ich dafür nur den Halsausschnitt im Sinn doch weil mir entgangen war wie kurz die Ärmel ausgefallen waren , hatte ich ein Problem. Wie verlängern ohne gestückelt zu wirken?
Vom Rock war ja genug Stoff übrig, an den nähte ich den Fellstreifen. einmal um die Kante gelegt und von der Rückseite hab ich das Fell mit der Hand angenäht, es ist sehr dünn und weich.
Ich musste das Fell mehrmals stückeln, es war nicht genügend lang.
Aufpassen muß man bei der Strichrichtung, aber das ist ja bekannt auch bei Stoffen mit Flor. Das Fell zu Fell wird quer zur Kante genäht, also umwickelt, Die Kürschner haben eigene Maschinen, welche diese Naht machen. Es geht aber mit der Hand auch ganz gut, sogar mit einer normalen Nähnadel. Die Ledernähnadeln schneiden das Fell und dann gibst Löcher. Hat mir mein Kürschner erklärt.
Ich hatte für den Rücken der Rest eines graubraunen Futters, für die Ärmeln den Rest des Futters von meinem Kostüm (sogar den musste ich stückeln) und nur für die Vorderteile hab ich einen "neuen " Seidensatin aus meinem Fundus verwendet.
Das Thermofließ wurde mitgenäht , nicht aufgebügelt, es war recht dick, aber sehr leicht. Die doppelten Stofflagen mußten aber alle schön weggeschnitten werden, wie hier bei der Falte und bei allen Nähten.
Schulterpolster und Armkugelverstärkung halten die Ärmel schön in Form.
So, Futter rein , Druckknöpfe und fertig!
Ich habs ausprobiert, es hatte heute -3°C, das ging mit einem warmen Pullover darunter!
Liebe Grüße vom winterlichem Wien!