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Freitag, 4. Oktober 2024

Marfy Mantel für den Übergang


Dieser Mantel war eigentlich als Probemodel für den Marfy Schnitt 2886 gedacht. Mein vorbereiteter Tweedstoff sollte für eine Hose und diesen Mantel verwendet werde, aber ich war mir mit der Konstruktion und dem Sitz nicht ganz sicher. Der Wollstoff schien eine gute Möglichkeit zur Probe zu sein, auch weil ich ihn mir wirklich als Mantel gut vorstellen konnte. Ich wußte, dass Marfy keine Nähanleitungen schickt, auch keine Schnittkonstruktionszeichnungen. Probemodelle sind daher eigentlich ein Muß.

              

Die Zungenärmel und der gerade Schnitt gefielen mir als Abwechslung, für meine sonstige Vorliebe für eingesetzte gerade Ärmel.


Kein Futter war vorgesehen, ich wollte etwas leichtes schwingendes, aber um die Schultern zu verstärken, wurde der rückwärtige Ärmel mit dem Belegstoff verstärkt, genau so wie die Ärmelaufschläge.


Die kann man natürlich auch aufkrempeln, vor allem wenn der Mantel offen getragen wird.
Als Belegstoff oder für  Taschen- und Saum hab ich aus meinem Fundus diese Viskose ausgewählt, ihr werdet vielleicht sagen, na ja, passt nicht so optimal. ich fand dann aber das geometrische, mit schwarz kombinierte Muster doch ganz flott. Für den Reversbeleg musste sie auch herhalten, denn der Oberstoff ging sich dafür nicht mehr aus. Die Säume von Ärmel und Mantel sind mit diesem Belegstoff verstärkt überall auch Vlieseline aufgebügelt. 

Taschen gibts auch

          

Anstatt Knöpfe bestellte ich mir schwarze Druckknöpfe zum Annähen, ich fand das passte besser zu dem Stoff, und leicht genug dafür ist er auch.

Schulterpolster mußten her, (ich habe abfallende Schultern)  überzogen werden und aufgenäht, damit der doch leichte Mantel akzentuierter sitzt. ich habe den rechten Schulterpolster  mit einem zusätzlichen Vließ etwas dicker gemacht, damit sich meine ungleichen Schultern nivellieren. 

Ich zeige euch auch die Seitenansicht, denn da stoßen die Streifen so schön aufeinander und geben ein tolles Muster.

Ich bin sehr zufrieden mit diesem Mantel, er trägt sich leicht, ist doch warm, auch mit der Länge und sitzt dank der Schulterpolster gut. 

Für meinen Tweed ist er aber nicht geeignet, das hätte mir nicht gefallen, daher bin ich froh ihn vorher probiert zu haben. 

Herzlichst

Bettina

Freitag, 16. August 2024

Leinenkleid für alle Fälle




                                                               

Lang hats nicht gebraucht bis ich den passenden Schnitt für meinen neuen Leinenstoff gefunden hatte. In meiner Liste der favorisierten Schnitte fand sich dieses Tunikakleid mit Gürtel aus der  Burda Style 2018.

Ich habe Größe 40 genommen, da passen die Schultern gut und die Brustweite, zumindest laut Angabe. Ich komme später auf diese Anmerkung zurück, zuerst das Nähen.

Im Prinzip keine große Schwierigkeit dabei, ich wollte allerdings die Nähte französisch machen und auch den Einsatz am Ausschnitt von innen schön versäubern.

Nachdem ich die Anleitung zuerst gar nicht gelesen hatte und mich gleich ans Werk gemacht habe (ein Fehler !😣 ) war mir nicht klar , dass der Einsatz zwar doppelt zugeschnitten wird, aber beide Hälften zusammen mit der Ausschnittkante genäht und auch versäubert werden sollten. Das heißt innen sehe ich die Overlocknaht. Meine Lösung , damit ich auch innen schöne Abschlüsse habe,  wurde erst nach dem zuschneiden entschieden, ist also auch nicht ideal. Ihr seht die Innenseite mit kleinen Kantensicherungen. (Nach dem Waschen) Bei der schönsten Methode hätte ich zwei , oder eigentlich vier Blendenteile zuschneiden müssen und auch vier Nähte machen müssen. Aussenkante 2x und innen auch 2x.


 
Die Taschen sind als nur als Klappe vorhanden, wer braucht in dem Kleid oben auch noch 2 Taschen, wo doch sowieso schon zwei Nahtinnentaschen genäht werden?


Der Saum ist doppelt bis zur Rockteilungsnaht genommen, also gibt recht viel Steifheit und Festigkeit. Mir war das Kleid dann aber zu kurz, also ist er bei mir nicht vollständig gedoppelt.

Und jetzt zur Brustweite:laut Burda ist sie bei Größe 40 : 92cm, ich habe 93cm, bei dem nicht zu figurbetontem Kleid habe ich das vernachlässigt.  Wie man aber auf dem Bild sehen kann sitzt  auch bei dem Model der Ausschnitt nicht richtig,, er zieht auseinander.  

Leider auch das habe ich nicht genau angesehen.

Jetzt passt mir das Kleid zwar, besser als dem Model. Doch ich merke beim Bewegen, es rutscht leicht nach hinten. 

Verbessern kann ich das auch nicht mehr, weil alle Nähte nun doppelt sind und zuwenig Stoff vorhanden.

Bei sofeschvienna gibts die Anleitung für eine Schnittänderung ohne Abnäher (youtube video)

Ihr könnt natürlich sagen, das merkt eh keine, was auch stimmt, doch ich bin nicht zufrieden, und werde mir noch mehr hinter die Ohren schreiben:  Maße Kontrollieren, kontrollieren , kontrollieren.

Herzlichst 

Bettina


Jacke zur roten Marlene



Ich hatte genug Stoff übrig, da schien mir eine Jacke zu meiner roten Marlenehose doch ganz sinnvoll. Eine flottere, sportlichere, doch nicht ganz so im Bikerstil; Das Model aus der Zeitschrift Nähtrend 8/20, die #4 ist es dann geworden. 

                                   

Sie hat Ballontaschen, eine Weitenregulierung am Bund und eine Passe im Rücken. Gefüttert ist sie mit Resten von passendem Stoff zu Hause. Die Knöpfe schienen mir etwas zu groß, ich habe kleinere Drucker verwendet. 

Einige Fehler haben sich eingeschlichen, keine Ahnung warum ich das nicht früher bemerkt habe:

Die vorderen Taschen sind nicht in einer Linie, leicht versetzt angenäht, ich hab es erst beim Fotografieren bemerkt.   Ein Drucker ist leicht nach innen gerutscht, auch eine Sache die ich nicht mehr ändern kann.

Sicher bin ich mir aber nicht ob es sofort jemand von euch ins Auge gestochen ist; ich hoff natürlich nicht.

Der Sommer ist definitiv zu heiß für Jacken, das Ensemble muss also noch ein wenig warten. Nur zweimal war es in der Früh kühl genug es auszuprobieren, daher die Fotos

Mein Leinenkleid werde ich auch noch vorstellen, mit langen Ärmeln und auch ein nicht so ganz dünner Stoff— muss auch noch warten.

Herzlichst

Bettina




Montag, 20. Mai 2024

Leinen Hosenanzug aus einer Burda International 1988

                         

Es war einmal, ich hatte einmal….. eine Leinen Jacke in den späten 80 igern. Genäht aus einem mittelschweren haselnussbraunen Leinenstoff, den ich damals geschenkt bekommen habe. Ich liebte sie und sie passte zu fast allen Sachen die ich damals anhatte. 

30 Jahre später quälte ich meine Nähfreundin Silvia, sie hat die größte Sammlung von Schnittheften , die man sich vorstellen kann, ich bat sie die Hefte von 1986 - 1989 durchzusehen, um diesen Schnitt zu suchen. Ich fand auch ein Foto von mir mit der Jacke, zwar kostümiert für eine mittelalterlich angelehnte Sponsionsfeier, aber gut zu erkennen.

Sie fand nichts, trotz großem Engagement.

vor über einem Jahr stöberte ich auf der Will Haben Webseite nach Schnittmuster Journalen und fand drei alte Burda International Hefte, die vergleichsweise günstig waren. Eines kam mir dann auch bekannt vor, aber erst als ich sie durchsah, traute ich meinen Augen kaum! 

                                          Es war das Heft mit meiner Jacke, was für eine Freude


Leinen gekauft, etwas dünner, und losgelegt. 


Zuerst die Hose: 
Jetzt wollte ich den ganzen Hosenanzug machen. Ich passt die Passe an, ein wenig schmäler, und nahm aus der Hosenweite auch sicher 8 cm weg. 



Sie hat noch immer 30 cm am Saum!


Eingriffstaschen an der Seite, und abgesteppte Falten.

Und dann die Jacke:

Tja, 80 iger sind 80 iger, die Ärmel sind einfach zu weit. Keulenärmel sind zwar heute auch wieder modern, aber es musste schon einiges enger werden, ohne die Schnittführung ganz zu zerstören.

Die gezogenen „Schärpe“ war auch sehr weit, und das sah einfach unförmig aus. Auch meine Nähfreundinnen halfen mir die richtige Entscheidung für ein tragbare Variante zu finden. Ich nähte sie sicher um 15cm enger, so ist es eine Taillenbetonung. Sonst habe ich alles belassen, auch kleine Raglan Schulterpolster eingefügt. Einzig ein Futter aus einem BW Voile hab ich eingenäht (was nicht vorgesehen ist im Schnitt) weil ich das hübscher, angenehmer zu tragen und einfach besser fand. Es ist immer noch eine leichte Jacke. 


Wer genau schaut, sieht auch das Heft von Carta Modelli, das ich mir vor dem Foto gerade gekauft hatte. ich war auf dem Weg..... zu einem Stoffgeschäft! Man muss jede freie Zeit nutzen um auch in der Arbeitszeit seinen Hobbys frönen zu können.

Aus dem Stoffrest wurde schnell noch ein Rock gemacht, weil ich kaum Sommerröcke habe, keine Ahnung warum. 

                                            


So sah das dann gleich nach dem Fertigwerden aus, ist schon fast 2 Jahre her, ich hab keine Ahnung warum ich für mehr Fotos so lange gebraucht habe. ( Die Bluse ist übrigens HIER zu sehen)








Es sieht auf den Fotos etwas zerknittert aus, ich habe sie schon öfter getragen, und das gehört ja auch zu dem Look. Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die Jacke schon, mit den überdimensionierten Schultern, 
doch ich find sie gut.

Aus dem gleichen Heft hatte ich mir damals noch ein Kostüm aus einer feinen Wolle genäht, mit einem passenden Seidenstoff für eine Bluse. Ich fand eine Aufnahme davon bei einem feierlichen Anlass in Japan, denn auch diesen Schnitt erkannte ich sofort. Ich hatte nur die Wellen im Rocksaum hinzugefügt. 







Ich habe das Kostüm nicht mehr, die Bluse schon, ist eigentlich schade...


Herzlichst

Bettina