Hier ist noch mal der Schnitt:
Im Rückenteil verlaufen zwei breite Abnäher, welche die Figut regulieren , im vorderen Teil gibt es nur einen tief gesetzten sehr schrägen Brustabnäher. (Muss immer angepasst werden an Brusthöhe und - tiefe)
Das wars, doch auch nur durch die zwei Abnäher im Rücken kann man den Sitz des Kleides sehr gut bewerkstelligen. Für einen Stoff mit großem Muster, oder Spitze oder einen anderen Stoff welcher im Ganzen zu Geltung kommen soll ist der Schnitt wunderbar geeignet.
Der Originalschnitt ist 14W, also D 40 , ich hab noch ca 2cm an den Seiten wegnehmen müssen.
Weil der Schitt einfach ist muss man beim Ausschnitt besonders aufpassen, denn er sollte gerade aufliegen , keine Wellen machen und sich nicht verziehen.
Nachdem die Schultern angepasst sind und die Kanten versäubert, sieht das dann so aus:
Die Kante wellt sich, da ist zuviel Stoff.
Der Stoff ist sehr weich, ein lockeres BW - Leinengewebe, sehr instabil, aber relativ dick; ich habe ihn bei einem Stofftausch von Britta. bekommen.
Ein schwierig zu verarbeitender Stoff, wie ich
bemerkt habe. Zuerst wollte ich einen doppelt gelegten Besatz, noch mit Vliselie verstärkt festnähen, doch das erwieß sich als zu dick.
Halbiert gings dann, mit folgenden Schritten, die in einem wunderbaren Buch von Claire Schaeffer noch viel detaillierter und spezieller ausgeführt werden:
Zuerst wird die Position der "zuviel" Weite markiert, dann eine Falte gesteckt bis die Weite passt.
Dann hab ich das Besatzteil am Beginn und am Ende der Weitenregulierung festgesteckt;
Nun löst man die Falte und verteilt und fixiert den Stoff gleichmäßig entlang der Besatzkante mit Stecknadeln. So kann sich die Weite schön verteilen und hält auch zusammen.
Das kann dann geheftet, oder sofort genäht werden.
Ein enges Zurückschneiden der Nahtzugabe ist wichtig, sonst legt sich die Kante nicht gerade an.
Der Rücken ist für Frauen mit mehr Popo konstruiert (kommt öfter vor) das musste ich doch einiges wegnehmen.
Die Armausschnitte haben nicht gepasst, sie wurden durch das Verkleinern viel zu eng.
Also schön ausgeschnitten, und auch den Besatz wie am V-und R-Teil genäht.
An den Schultern ist es jetzt vielleicht nicht optimal gelöst, da überlappen sich die beiden Besätze.
Doch es gibt einen guten Halt (eben sehr lockere Webung) ohne noch mehr aufzutragen.
Ich hab das Kleid nicht gefüttert, es fällt weich auf der Haut und ist doch blickdicht.
Am Saum hab ich, um etwaiges Ausleiern zu verhindern aus dem Stoff ,welchen ich auch fürs Ballkleid für diesen Zweck geschnitten habe, ein Schrägband aufgenäht, dann mit der Hand gesäumt, sowie auch alle anderen Nahtzugaben händisch festgenäht.
Ein wirklich hübscher Schnitt , ich denke auch vor allem an Damen mit mehr Busen, da sieht der Ausschnitt sicher sehr appetitlich aus.
Nachdem es doch noch warm geworden ist konnte ich ihn auch schon ausführen.
Meinen schottische Tweedmantel, der leider jahreszeitmäßig etwas zu spät fertig geworden ist, zeig ich euch erst am Ende des Sommer, da hab ich den Beitrag dann schon einmal vorgearbeitet.
Aber als nächstes kommt noch ein Sommerkleid, wieder schwarz weiß.
Das allerdings ist Zufall....
Alles Liebe
Bettina
Perfekt! Dein Kleid ist wunderschön. Nähen ist halt Fleißarbeit! Ich stehe ja mit Abnähern immer auf Kriegsfuß... trennen nähen trennen nähen usw.
AntwortenLöscheneinen schönen Sommer wünscht
Christine
Danke Christine, freut mich,wenns dir gefällt, der Stoff trägt sich wunderbar. Na daß mit dem Auftrennen kennen wir doch alle, gehört einfach dazu, denk ich, LG Bettina
LöschenHallo Bettina,
AntwortenLöschenDas Ergebnis sieht super aus. die silhouette steht dir super!der stoff gefällt mir total!
darf ich dir sagen,wie ich das gemacht hätte??
ich overlocke die kanten am ausschnitt nciht. denn genau durch den andruck des overlockfüsschen deehnt sich die kante aus.und es ist auch im nachhinein ein hinternis,weil die overlock eine zusätzliche und unnötige dicke mit sich bringt. wenn ich ein formband an ausschnitt nicht anbringen kann(aus welchen gründen auch immer),dann versiche ich eine staystitch, also grade naht zu machen. messe am körper oder am papierschnitt,wie lang das sein muss und ziehe an dem faden,damit ich sowas wie einhalten habe. aber man kann auch das gleiche mit dampfbügeln erreichen,wenn man den stoff leicht zusammen staucht und fdampft und bügeleisen von oben vertikal auflegt,ohne hin und her zu bewegen. auf diese weise kann man auch etwas in form bringen. wenn die träger so schmal sind, machts es sinn,einen beleg zu machen,der beide ausschnitte betrifft, damit man die überlagerung nicht hat. ansonsten hat man mir gesagt(eine meisterin),wenn schon, dann muss deer beleg des halsausschnites über den beleg des armloches liegen.aber normalerweise sollte man so eine überlagerung eh vermeiden,damit man keine abdrücke von aussen hat.
ich hoffe, es ist ok,wenn ich das hier geschrieben habe?
Liebe Julia, vielen Dank für dein Lob, ist aus fachkundiger seite immer angenehm. Nun, den dicken Stoff , der sehr fransig ist, müßte man auf jeden Fall endeln, ich hätte das aber nicht mit der Hand machen müssen, denn da drückt sich nichts ab, das kann man natürlich auf den Fotos nicht so gut sehen. Bei dünneren hast du natürlich vollkommen recht. Ich habe mir den Staystitch sozusagen erspart, indem ich den Verstärkten Besatz als Weitenreulierung benutzt habe, er hält genausogut wie ein Staystitch, denk ich. Leider lässt sich eine Baumwolle und schon gar nicht das Leinen "dampfschrumpfen" jeden falls nicht so gut wie Wolle. Du hast recht, die Überlagerung der Besätze war nicht vorgesehen, doch ich wollte absichtlich die Breite nicht schmäler machen, damit die 2 Kanten nicht Kante an Kante anstoßen und dazwischen aber keine Verstärkung. Weil ich kein Futter nehmen wollte war das Überlappen dann gar nicht so schlecht, als Verstärkung der Schulternaht. Vielleicht wars nicht die korrekte Lösung aber sie erfüllt vollkommen seinen Zweck. Und naatürlich ist das super, wenn du das hier schreibst denn es gibt nie nur einen Weg zum Ziel! Vielen Dank für deine sehr hilfreichen Anmerkungen. LG Bettina
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